Über pangolins
Pangolins, eine vom Aussterben bedrohte Tierart
Auch uns von ocuel liegt der Tier- und Naturschutz am Herzen. Als wir auf die von Pangolins begeisterte Mareike mit ihrer inspirierenden Geschichte gestoßen sind, war schnell klar, dass wir miteinander kooperieren müssen. Gerne möchten wir Mareikes Geschichte teilen und mit jeder Bestellung auf die vom Aussterben bedrohten Pangoline aufmerksam machen. Darüber hinaus bieten wir demnächst Postkarten mit einer Pangolin-Illustration von Mareike an, bei deren Verkauf der komplette Gewinn an eine gemeinnützige Organisation zum Schutz der Tiere geht. Im Folgenden berichtet Mareike, wie sich auf Schuppentiere aufmerksam geworden ist:

Das erste Mal habe ich Schuppentiere (auch Pangoline genannt) gesehen, als ich einen Bildband der Projektgruppe Photographers against Wildlife Crime1 in den Händen hielt. Eine Mutter und ihr Junges, die auf einem Wildtiermarkt in Indonesien darauf warten gekauft zu werden, um schließlich wohl in einer Restaurantküche zu landen. Der schockierende Anblick eines Meeres an toten Schuppentieren, von der Bildunterschrift beschrieben als ein Teil von etwa 4.000 in Indonesien beschlagnahmten Tieren. Doch auch ein von der Tikki Hywood Foundation2 gerettetes Schuppentier in Zimbabwe, dass aus einer Box herauslugt, setzt diesen traurigen Szenen ein wenig Hoffnung entgegen.
Diese Bilder und die Geschichten, die von den Tieren erzählen, von den Menschen, die ihnen helfen möchten und den Hürden, denen sie dabei begegnen, haben mich bewegt. Besonders erschütternd habe ich die Hilflosigkeit der Schuppentiere, welche doch eigentlich so gut wie kaum ein anderes Tier geschützt sind, empfunden. Bei Gefahr rollen die Schuppentiere sich einfach zusammen und stellen ihre Schuppen auf. Wenn nötig rollen sie ein Junges einfach mit ein. Über hunderttausende von Jahren waren sie damit gegen Feinde erfolgreich, selbst Löwen können ihnen zusammengerollt nichts anhaben. Doch dem Menschen sind sie hilflos ausgeliefert, denn dieser muss sie, einmal eingerollt, nur noch aufheben.
Verzweifelt habe ich das Internet durchkämmt, einerseits um mehr über Schuppentiere zu lernen, andererseits um ihre Situation zu verstehen und so auch zu verstehen, was ich selber tun kann, um den Tieren zu helfen. Schuppentiere sind faszinierende kleine Säugetiere, die am ganzen Körper, außer am Bauch, mit Schuppen bedeckt sind. Es gibt acht Arten, von denen jeweils vier in Asien und vier in Afrika leben. Die kleinen Tiere laufen auf ihren Hinterbeinen und sehen dabei aus wie kleine Saurier. Mit ihren Vorderklauen buddeln sie die Erde auf, um an Termiten und Ameisen zu gelangen, die sie mit ihren langen und klebrigen Zungen aufschlecken. Schuppentiere bringen in freier Wildbahn höchstens ein Junges pro Jahr zur Welt – dieses tragen die Mütter dann für einige Zeit auf ihrem Schwanz mit sich herum.
Während die vielen Projekte und Hilfsorganisationen, die sich der Aufklärungsarbeit, dem Schutz, dem Aufpäppeln und Wiederauswildern, der wissenschaftlichen Forschung, sowie der Umsetzung notwendiger Gesetze gewidmet haben, um dem Leiden der Schuppentiere – und auch anderer Tiere – ein Ende zu setzen, mich sehr hoffnungsvoll stimmen, bin ich auch auf viele traurige und ernüchternde Informationen gestoßen. Mit wie viel Leidenschaft und Herzblut die Menschen hinter den Hilfsorganisationen auch engagiert sind, ihnen steht die schier maßlose Nachfrage nach Schuppentieren entgegen. Es wird geschätzt, dass in den letzten 10 Jahren 1.000.000 Schuppentiere gewildert wurden. Eine Millionen Tiere. Ein Großteil der in Afrika gewilderten Tiere ist für den Markt in Asien bestimmt. Während ihren Schuppen in der traditionellen chinesischen Medizin heilende Kräfte zugesprochen werden, obwohl sie lediglich, so wie unsere Fingernägel, aus Keratin bestehen, wird das Fleisch der Schuppentiere, insbesondere in China und Vietnam als Delikatesse gehandelt. Alle acht Arten von Schuppentieren sind vom Aussterben bedroht, drei Arten werden leider bereits als kritisch eingestuft und momentan scheint dies auch das Schicksal zu sein, auf welche die anderen Arten haltlos zusteuern (https://www.iucnredlist.org/search?query=pangolin&searchType=species).
Dennoch kann jede und jeder einzelne weit weg von den Schuppentieren etwas tun: Spread the word. Care. Je mehr Leute von dem Schicksal der Schuppentiere erfahren, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass jeder sie bei dem eigenen Engagement im Hinterkopf behält.
Sei es auf einer Reise nach Vietnam oder China, wo man nicht einfach vorbei geht, wenn man sie auf einem der vielen Wildtiermärkte oder auf einer Speisekarte im Restaurant sieht (was nicht unüblich zu sein scheint: obwohl der Handel mit Schuppentieren ohne Ausnahme verboten ist, werden sie offen verkauft), oder bei der Unterstützung von Projekten, die strukturellen und sozialen Problemen in Afrika und Asien begegnen, oder sei es bei dem Versuch Konsumenten in Asien zu erreichen (denn: nicht die Wilderer sind der Ursprung des Leids – meist wollen sie nur ihre Familien ernähren – sondern die Nachfrage).
Diese Informationen wurden den Websites von Photographers against Wildlife Crime (www.photographersagainstwildlifecrime.com/#) und der Tikki Hywood Foundation (www.tikkihywoodfoundation.org/the-pangolin-story/) sowie diesem schönen Video des Bayerischen Rundfunks (www.br.de/kinder/schauen/paula-anna-und-die-wilden-tiere/anna-und-die-wilden-tiere-tannenzapfentier-100.html) entnommen. Auf den Websites könnt ihr euch auch noch weiter über Schuppentiere und Möglichkeiten ihnen zu helfen informieren.
1 In der Gruppe Photographers against Wildlife Crime haben sich weltbekannte Fotografen zusammengeschlossen, um Menschen auf der ganzen Welt die Dimensionen des illegalen Wildtierhandels vor Augen zu führen, um so, gemeinsam, schließlich die Verbraucher der Tierprodukte zu erreichen.
2 Die Tikky Hywood Foundation ist eine Wildtierauffangstation in Zimbabwe. Gerettete Tiere werden hier aufgepäppelt und, wenn möglich, in sicheren Gebieten wieder ausgewildert. Darüber hinaus leistet die Foundation Aufklärungsarbeit, unter anderem, an Schulen und in Behörden, und ist aktiv daran beteiligt Gesetzgebungen zu verbessern und zu ändern, die als Grundlage für die erfolgreiche Arbeit von Artenschützern nötig sind.